Bitcoin, Ether, Ripple, Litecoin. Kryptowährungen stehen kurz davor, durch Aufsichtsbehörden reguliert zu werden und haben damit die Chance, mehr Vertrauen unter Investoren zu erhalten. Doch nur die wenigsten dürften die Auflagen auch erfüllen. Für den Großteil dürfte sich weiterhin nur wenig ändern.

EU KOMMISSION WIRD IM HERBST VORSCHLÄGE ZUR REGULIERUNG VORLEGEN

Die EU Kommission hat in einem Non-Paper angekündigt im Herbst neue, regulatorische Vorschriften für Kryptowährungen, allen voran Stablecoins vorzustellen. Damit bekommen digitale Devisen die Chance, als Finanzinstrumente eingestuft und durch die Aufsicht reguliert zu werden. Dies wäre auf der einen Seite zwar ein weiterer Schritt in Richtung Vertrauensbildung für diese Zahlungsmittel. Auf der anderen Seite sollten Kryptofans nicht zu schnell in Euphorie verfallen. So einfach, wie man sich das aktuell vorstellt, dürfte es nicht werden und schon gar nicht für alle Kryptowährungen.

Denn, in dem Moment, in dem der Token als Finanzinstrument eingestuft wird, bzw. die Herausgeber es wünschen, würden sie viele Auflagen erfüllen müssen, die die meisten Finanzinstrumente es auch tun. Es werden wohl alleine durch diese Auflagen schon eine Menge an Kryptowährungen aus dem Raster fallen und ihr vorheriges Dasein, ohne nennenswerte Vorteile durch die Entscheidung der EU Kommission, weiter fristen müssen. Letzteres ist auch schließlich gewollt, denn durch die Regulierung soll zumindest sicher gestellt werden, dass sich die digitale Währung für den Handel eignet ohne, dass der Händler oder Investor ein zu hohes Risiko eingeht (Was ist Bitcoin?).

Weil zum Beispiel Interessenskonflikte vorhanden sind, die IT nicht kontrollierbar ist und kein Rechtsanspruch besteht, demzufolge das Vertrauen ohne einen zentralisierten Partner quasi nicht vorhanden ist. Das sogenannte Vertrauen in ein Finanzmarktinstrument ist ja nicht dadurch gegeben, weil das Ganze auf Basis eines ausgeklügelten IT Systems funktioniert. Sondern es wird erst durch eine, in einer idealen Welt, unparteiische Instanz geschaffen, die dafür genutzt werden kann, seine Rechtsansprüche im Fall der Fälle durchzusetzen. Etwas, was bisher aber die klassische Blockchain nicht berücksichtigt und daher weitestgehend nur von privaten Investoren als vollwertiges Asset angesehen wird (Bitcoin Kurs: Startet der Abverkauf bald?).

IMPLIKATIONEN AUCH FÜR DERIVATE AUF KRYPTOWÄHRUNGEN?

Wie aus dem Paper hervorgeht, sollte es kein grundsätzliches Verbot geben. Das ist schon mal positiv. Dennoch, ich tue mich schwer zum gegebenen Zeitpunkt in der kommenden Regulierungen einen positiven Market-Mover für die Kurse von Kryptowährungen zu sehen. Da womöglich große, private Investoren in diesem Bereich gerne solche News zu ihren Gunsten nutzen, ist Stabilität nicht auszuschließen, doch nach dem die Gesetzesvorschläge bekannt geworden sind, bleibt der aktuelle Stand für den Großteil der Kryptowährungen zumindest wahrscheinlich unverändert, weil die meisten die Auflagen nicht erfüllen werden. Mehr Implikationen könnten sich aber daraus durchaus für Derivate auf Kryptowährungen ergeben, wie etwa CFDs. Es wird spannend.
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