Silber: Der Silberpreis kann sich kaum halten. Der schwache Goldpreis und die übrigen Einflussfaktoren belasten. Neues Downside-Potential könnte bis zirka 22 USD reichen.

SILBER FOLGT GOLD AUCH JETZT

Wie wir bereits mehrmals im Laufe der letzten Jahre angedeutet haben, der Silberpreis performt den Goldpreis in der Regel nur für einen kurzen Zeitraum über. Hauptsächlicher Grund dafür ist, dass Silber eben nicht nur ein Industrie-Rohstoff, sondern auch ein günstiges Edel-Metall-Investment repräsentiert.

In seiner Eigenschaft folgt er damit dem Goldpreis am Ende doch, auch wenn er kurzzeitig von einem Rohstoff-Boom profitiert. Aufgrund seiner günstigeren Bewertung und Abhängigkeiten sowohl vom Goldpreis, der Rohstoff-Nachfrage als auch dem US Dollar, ist der Silberpreis auch viel volatiler.

Aktuell haben wir eine negative Entwicklung beim Goldpreis, siehe steigende Realrenditen und stabilerer US Dollar. Das heisst, von dieser Seite sollte der Silberpreis keine Unterstützung erwarten. Auf der Rohstoff-Seite klingt die erste Phase des Booms aktuell ebenfalls ab. Die jüngste Outperformance von Silber flacht sich damit ab.

Zwar liegt die Gold/Silber Ratioweiterhin deutlich unter dem 5-Jahre-Durchschnitt, doch eine Erholung könnte sich in Kürze ereignen. Zur Erinnerung, der Goldpreis muss dafür nicht unbedingt steigen. Die Gold/Silber Ratio tendiert in der Regel aufwärts, wenn beide Preise, sowohl Gold als auch Silber, sich am Abwärtstrend befinden.

CHARTTECHNISCH SUPPORT UNTERSCHRITTEN

Schauen wir auf die charttechnische Lage bei Silber, so ist auch hier erkennbar, dass der Silberpreis mehr Gold folgt, als der eigentlichen Nachfrage nach Industrierohstoffen. Während der Kupferpreis (siehe Chart rote Linie) sich immer weiter erholt hat, verzeichnete der Silberpreis ein zweites markantes Hoch und schaffte es nicht, anzuschließen.

Die COT-Daten bestätigen den Rückwärtsgang ebenso. Sowohl steigen aktuell die Brutto-Short-Positionen (rot) als auch die Longs (grün) fallen. Damit beschleunigt sich die Abwärtsbewegung bei den Nettolong-Positionen (gelb). Wir benötigen für eine stärkere Erholung zumindest stabile Brutto-Longs.

Zudem wurden nun in den letzten beiden Wochen markante Support-Zonen unterschritten und ein neuer Down-Move könnte validiert worden sein. Dieser hätte das Potential in Richtung 22 USD je Feinunze, siehe Chart auf Wochenbasis unten.
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