FED-Chef Powell hat im Rahmen des gestrigen FED-Termins konkrete Aussagen zur weiteren Zinspolitik vermieden. Weitere Zinserhöhungen möglich, eine Zinserhöhungspause ist möglich. Man schaue auf die Daten und reagiere angemessen. Verständlich. Was soll er auch sagen.
Der Markt hat derweil eine ganz klare Meinung: Wir haben im aktuellen Zyklus die letzte Zinserhöhung gesehen. Und nicht nur das: wir werden auch kein richtiges Zinsplateau sehen. Das FED-Watch-Tool zeigt die größte Wahrscheinlichkeit dafür an, die bei den nächsten beiden FED-Terminen die Zinsen unverändert bleiben und danach Zinssenkungen um jeweils 0,25%. Bis Jahresende werden laut FED-Watch-Tool bereits 3 kleine Zinssenkungen eingepreist.
Nach der Achterbahnfahrt am Anleihemarkt in den letzten Wochen könnte man ja meinen, dass das nur eine Momentaufnahme ist und der Markt genauso schnell wieder umschwenken kann. Hier hilft der historische Vergleich. War in der Vergangenheit der Spread aus Marktrendite und Leitzins so deutlich negativ wie aktuell, dann gab es anschließend keine Zinserhöhungen mehr, sondern immer Zinssenkungen. Und in allen 5 Fällen sogar unmittelbar. Wenn man auf den historischen Vergleich was gibt und sich Geschichte wiederholt, dann wird die laut FED-Watch-Tool eingepreiste erste kleine Zinssenkung für August sogar noch schneller kommen.
Möglicherweise hat der Anleihemarkt aufgrund der Bankenkrise auch einfach zu schnell und zu heftig reagiert, korrigiert die Übertreibung wieder und die Renditen steigen wieder deutlich. Möglich ist das. Wie immer keine Garantie für nix, sondern nur Wahrscheinlichkeiten:-)
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