Politische Unsicherheiten sowie wichtige Zinsentscheidungen oder Fragen zur Geldpolitik beeinflussen die Anleihen und lassen diese bei Unsicherheit steigen.
Begründet liegt dies in dem Risikoaufschlag welcher sich in stürmischen Zeiten auf die Kurse dieser auswirkt.
Wie auch heute:
Die News-Headline lautete:
"Yellen "sehr unsicher" mit Blick auf steigende Inflation" "New York (Reuters) - Die scheidende US-Notenbankchefin Janet Yellen geht weiter davon aus, dass die Inflation in den USA wie gewünscht ansteigen wird - sicher ist sie sich aber nicht."
"Die Preissteigerungsrate sollte in den kommenden ein bis zwei Jahren zulegen, sagte Yellen am Dienstag vor Studenten in New York. Sie fügte allerdings hinzu: “Ich will sagen, dass ich in diesem Punkt sehr unsicher bin.” Auch ihren Kollegen bei der Fed gehe dies so. Daher beobachte man die Teuerung sehr genau. "
Man wartete aufgrund der Unsicherheit bis 20:00 Uhr auf das FED Protokoll ab wie es nun weiter geht, auch in Hinblick mit der anstehenden Zinserhöhung. Die soeben genannten Punkte führten zum Ansteigen der US10 Anleihen, und ließen den DAX korrigieren. Auch wertete der Dollar im Vergleich zum Euro ab was auch genutzt wurde um verstärkt Gold zu kaufen. Alle insgesamt genannten Punkte wirkten sich reflexiv auf den Aktienmarkt, respektive den DAX aus.
Entsprechende Leerverkaufspositionierungen und Kontrakte dürften bereits zu Beginn des heutigen Handelstages aus London den DAX gedrückt haben.
=================================================================== Heute Abend wurde dann das FED Protokoll der letzten Sitzung veröffentlicht: ===================================================================
"Baldige Zinsanhebung ist angemessen
Solides Wachstum bei den Konsumausgaben und ein anhaltender starker Arbeitsmarkt: Die US-Notenbank Fed sieht die Voraussetzungen für eine weitere Zinsanhebung gegeben, wie aus den jüngsten Protokollen hervorgeht. "
"Die meisten Experten rechnen nun für die geldpolitische Sitzung am 12. und 13. Dezember mit einer dritten Zinserhöhung in diesem Jahr - sofern die Wirtschaft ihren Wachstumskurs beibehält. Direkt im Anschluss daran, am 14. Dezember, kommen in Frankfurt die Euro-Wächter der Europäischen Zentralbank (EZB) zu ihrem letzten Zinstreffen in diesem Jahr zusammen."
In Hinblick auf die verbleibenden wenigen Handelstage dieses Jahr, bedeutet das:
Der Dollar sollte zum Euro aufwerten, was der deutschen Exportwirtschaft zu Gute kommt und sich direkt auf den DAX auswirken sollte. Die Risikoaufschläge der Anleihen sollten sinken, und den DAX bis Jahresende / Januar hinein ansteigen lassen.
In politisch unsicheren Zeiten ist das Zusammenspiel zwischen Aktien und Anleihen ein wichtiger Gradmesser, auch für die eigene Positionierung.
Doch sollte berücksichtigt werden, dass ab nächstem Jahr bei mehren Zinserhöhungen die Kurse der Anleihen bröckeln dürften. Ab einem gewissen Grad werden dann Aktien nicht mehr als alternativlos angesehen, und es sollte eine starke Umschichtung stattfinden was sich dann in einer Korrektur im Aktienmarkt niederschlägt.
Super beschrieben und illustriert findet sich eine Analyse hierzu von SwissView: (Bitte das Bild für genauere Informationen anklicken)
Die Betrachtungsweise und Wechselwirkung zwischen Anleihen und Aktienmärkten ist daher abhängig vom Umfeld und den Konjunkturzyklen.
Auch sei erwähnt das die Italienwahl ansteht, und vermutlich im Vorfeld sich das Spiel in der Wechselwirkung wiederholen dürfte. Der DAX könnte daher unter Umständen einiges an Performance bis zur Wahl in Italien wieder einbüßen.
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